Was uns EMV Störungen wirklich kosten

by | Mrz 24, 2023

Es hängt ihnen ein Hauch von Magie an, den EMV-Problemen. Und doch ist es nicht viel mehr als Ohm’sches Gesetz, das jeder lernen kann. Dies geht allerdings nur mit Praxisbezug!

Manchmal spukt es scheinbar in Geräten und Anlagen und was in einem Fall das Problem gelöst hat, sorgt im anderen für noch mehr Ärger – Stammtischthema Nr. 1 bei vielen Servicetechnikern.

Dies kann verhindert werden, indem sich Elektroplaner und Automatiker ein Basiswissen zur Thematik aneignen und vor allem ein Gefühl dafür entwickeln, wo die Ströme gerne fliessen.

Wirklich so einfach? Der Erklärungsversuch:

Man stelle sich ein Glas Wasser vor, welches halb gefüllt ist. Man kann es bewegen und herumtragen und es passiert nichts.

Nun legt man grosse und kleine Steine rein und ein Stück (schweres) Holz, bis das Wasser knapp zum Rand reicht.

Bewegt man jetzt das Glas, schwappt das Wasser über.

Woran liegt es?

  • Zuviel Wasser?
  • Zu grosse Steine?
  • Zu viele Steine?
  • Zu schweres Holz?
  • Zu stark bewegt?
  • Zu kleines Glas?

Genau so ist es bei der EMV. Wenn dem Thema im Elektrodesign und Engineering über längere Zeit zu wenig Beachtung geschenkt wird, dann schwappt das Wasser irgendwann über. Oft nimmt man dann den obersten Stein aus dem Glas und jubelt, dass die Ursache gefunden ist.

Der Irrtum

Wenn allerdings das nächste Mal jemand ein falsches Holzstück reinlegt, geht es von vorne los und alle staunen, dass diesmal das Problem nicht durch die Steine versursacht worden ist.

Man kann dann einen Experten kommen lassen, welcher das Verhalten des Glases unter verschiedenen Bedingungen untersucht und einem danach sagt, wie sich das Glas technisch vergrössern lässt.

Natürlich nehme ich gerne solche Aufträge entgegen. Nicht nur, weil Messtechnik mit guten Geräten eine großartige Sache ist, sondern weil damit auch wirklich geholfen werden kann.

Noch lieber unterstütze ich aber Elektrokonstrukteure, Ingenieure und Automatiker dabei, selbst ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was nicht ins Glas gehört und weshalb.

EMV ist Chefsache

Wenn man ausrechnen würde, wie viele Produktionsausfälle, Langstreckenflüge und Redesigns schon bezahlt wurden, um EMV-Probleme zu bekämpfen, käme man auf horrende Summen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 kam zum Schluss, dass EMV-Probleme die Wirtschaft jährlich etwa 5 Milliarden US$ kosten. Andere Forscher sprechen von 400-500 Milliarden. Nicht bezifferbar eben.

Unbezahlbar

Was allerdings für viele Unternehmen noch schlimmer sein dürfte, ist der Verlust von Kundenvertrauen. Wenn jemand um die halbe Welt fliegt, einen Kabelschirm anschliesst (oder abhängt!) und dann läuft alles, weiss dann diese Firma wirklich, was sie tut?

Würden Sie da wieder kaufen?

Je früher man sich mit EMV befasst, desto günstiger.

EMV-Seminare vermitteln ein gutes Grundwissen, aber wenn dieses Wissen nicht auf die Verständnisebene kommt, dann wird die Anwendung in der Praxis oft schwierig.

Mit einem Störgenerator und einem blinkenden Demoprint kann man noch nachvollzielen, wo die Störungen durchgehen. Aber wenn die Anlage 30m lang ist, dutzende Frequenzumrichter enthält und mehrere Industrie-PCs, sieht es anders aus.

Wie findet man nun den entscheidenden Stein im Glas?

Wo fängt man an «auszumisten», wenn es nach allen Seiten stinkt? Im Report beleuchte ich 3 der teuersten Chef-Irrtümer zum Thema EMV und dazugehörig 2 häufige Fehler in der Elektrokonstruktion.

Den Report gibt’s hier kostenlos zum Download.

Patrick Ziegler

Unterstützt Unternehmen dabei, elektromagnetische Felder im Griff zu haben, für mehr Zuverlässigkeit und Sicherheit in ihren Produkten.

Kostenloses Erstgespräch buchen